Bildung darf kein Zufallsprodukt sein
Brandenburgs Klassenzimmer sind überfüllt, aber nicht mit Lehrkräften – sondern mit Sorgen. Während Kinder morgens ihre Schultaschen schultern, tragen sie eine viel zu schwere Last auf ihren Schultern: die Unsicherheit, ob Unterricht stattfindet, ob ihre Lehrerinnen und Lehrer morgen noch da sind, ob sie die Bildung erhalten, die sie verdienen. Fast zwei Millionen Unterrichtsstunden fielen zuletzt aus – ein untragbarer Zustand.
Wenn der Unterricht zum Glücksspiel wird, verspielen wir die Zukunft einer ganzen Generation. Der Lehrermangel ist längst kein schleichendes Problem mehr – er ist ein offener Notstand. Und was tut die Landesregierung? Während die Zahl der Schülerinnen und Schüler steigt, werden Lehrerstellen gekürzt. Das ist keine Bildungspolitik, das ist ein Rückzug aus Verantwortung.
Wir müssen endlich den Mut haben, Bildung zur Priorität zu machen – nicht nur in Sonntagsreden, sondern im konkreten politischen Handeln. Jeder ausgefallene Unterrichtstag ist ein verlorener Tag für Chancengleichheit, für Integration, für gesellschaftlichen Zusammenhalt. Brandenburg braucht ein starkes Signal: Bildung ist kein Verhandlungsthema, sondern eine Pflichtaufgabe des Staates.
Deshalb fordern wir: Schluss mit halben Lösungen! Wir brauchen mehr Personal, schnellere Verfahren, gezielte Werbung für den Schuldienst – vor allem in den ländlichen Regionen. Wir brauchen flexible Modelle, die auch Seiteneinsteiger willkommen heißen und Schulträger ermächtigen, kreativ zu handeln. Und wir brauchen eines mehr als alles andere: den politischen Willen, Bildung nicht zu verwalten, sondern zu gestalten.
Brandenburg darf sich nicht länger mit dem Platz am Ende der Bildungstabellen abfinden. Unsere Kinder verdienen verlässliche Lehrkräfte, inspirierenden Unterricht – und ein Land, das ihnen zeigt: Du bist uns wichtig.